Face to Face - Conceptualizing the Face in Art, New Perspectives

Face to Face - Conceptualizing the Face in Art, New Perspectives

Veranstalter
Verena Hoft / Molly Allen, Universität Tübingen
Veranstaltungsort
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.01.2017 - 15.01.2017
Deadline
17.10.2016
Von
Verena Hoft, Molly Allen

Das Lesen von Gesichtern – realer Personen oder in der Kunst – gehört zum Alltag. Dabei liegt den konstruierten Gesichtern immer ein Konzept zugrunde, dass vom Auftraggeber und dessen kulturellen sowie sozialen Hintergrund bestimmt wurde. Bei diesem Konzept kann es sich um eine Gemengelage aus gestalterischen, semantischen und emotionalen Elementen handeln.
Ziel dieses Workshops ist es, diese Konzepte, sowie deren ästhetische, soziologische und kulturelle Einordnungen zu erfassen und zu interpretieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch das verwendete Material – dessen Wert, Farbe und Qualität – und die Darstellung individualisierender Merkmale. Bilden sich z. B. markante Falten? Sind die Augen offen oder geschlossen? Lächelt die Figur oder runzelt sie die Stirn? Um Gesichtskonzepte innerhalb ihres eigenen kulturellen Rahmens verstehen zu können, müssen die vielschichtigen Nuancen an Gestaltungsmöglichkeiten von Gesichtern in ihrem Kontext analysiert werden. So kann sich die Analyse der Varianz zwischen regionalen, chronologischen und materiellen Konventionen, ebenso wie das Hinzuziehen literarischer Quellen und psychologischer Aspekte als zielführend erweisen. Studien der Archäologie, Geschichte, Kunstgesichte, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Semiotik usw. sollen die sozialen und kulturellen Elemente zeigen, welche das Sehvermögen antiker wie moderner Betrachter beeinflusst, um Gesichter innerhalb oder außerhalb des eigenen kulturellen Rahmens lesen zu können.

Herzlich willkommen sind alle Beiträge aus den relevanten Bereichen, welche sich mit Konzeptionen von antiken Gesichtern und deren Potenzial für die Kommunikation, sowie die Möglichkeit für den Betrachter das Gesehene zu verstehen und Wert zu schätzen. Folgende Themengebiete stehen zur Diskussion, können aber auch noch erweitert werden:

Kunstgeschichte/Archäologie: Inwiefern beeinflusst die Wahl des Mediums oder Materials den Ausdruck des Gesichts? Welche Rollen spielen Kontext und Ansichtigkeit bei der Gestaltung und danach beim lesen der Gesichter?

Semiotik: In welcher Beziehung stehen die einzelnen Elemente des Gesichts, wie Augen, Nase und Mund, zu dem gesamten Gesicht. Besitzen die Gesichtsteile ihre eigene Bedeutung und Aufladung? Wenn ja, kann diese verändert oder beeinflusst werden?

Literatur/Darstellende Kunst: Wie wird das Gesicht in schriftlichen Quellen der Antike beschrieben? Wie können antikes Vokabular, Konzepte und Theorien für das bessere Verständnis von Konzepten eingesetzt werden? Wie können Emotionen im Theater (einschließlich die Nutzung und Darstellung von Masken) als Schlüssel zum Verständnis der Gesichtskommunikation eingesetzt werden?

Psychologie/Kognitionswissenschaft: Wie universell ist ein Gesichtsausdruck? Wie sehen und verstehen Individuen Hinweise im Gesicht ihrer Zeitgenossen im Gegensatz zu Fotografien oder zu konstruierten Bildern? Welche Merkmale werden am häufigsten genutzt um Gefühle auszudrücken? Kann es ein Gesicht komplett ohne Ausdruck geben?

Wir bitten um 20-minütige Beiträge (auf Englisch oder Deutsch) aus allen relevanten Disziplinen. Die Abstracts sollten nicht länger als 300 Wörter sein. Für die Referenten ist die Übernahme der Übernachtungskosten für 2 Nächte, vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden Mittel, beabsichtigt. Das Programm wird Ende Oktober veröffentlicht.

Bitte senden Sie das Abstract oder Fragen an: facetoface@klassarch.uni-tuebingen.de

Programm

Kontakt

Verena Hoft, MA - Molly Allen, MPhil
Institut für Klassische Archäologie
Universität Tübingen
Schloss Hohentübingen
Burgsteige 11
72070 Tübingen
Tel.: 07071/29-74521

http://www.klassarch.uni-tuebingen.de/facetoface